Meditation im Buddhismus

Eine der größten Religionslehren auf der Erde neben dem Christentum, dem Islam und dem Hinduismus ist der Buddhismus. Die meisten Buddhisten gibt es in Süd-, Südost- und Ostasien.
Dem Buddhismus zugrunde liegen der Glaube an die Wiedergeburt und die Überwindung der eigenen Begierden. Der Zustand auf den bei Befolgung der buddhistischen Lehre alles hinausläuft, und der für die Buddhisten die Erlösung darstellt, ist das Nirwana, das am Ende des Wiedergeburtszyklus steht.

Meditation statt Gebet

Die buddhistische Praxis orientiert sich an verschiedenen Erkenntnissen, die ein bestimmtes Handeln nach sich ziehen. Das wichtigste Werkzeug zur Erlangung dieser Erkenntnisse ist neben dem Prinzip der Achtsamkeit die Meditation. Sie ist vergleichbar mit dem täglichen Gebet in anderen Religionen. Verschiedene Arten der Meditation haben sich im Laufe der Zeit entwickelt. Man kann sie in aktive (z.B. Yoga) und passive Meditation unterscheiden.,
Zur Meditation können Hilfsmittel wie Meditationskissen, Meditationsmatten oder eine Meditationsbank verwendet werden. Das Ziel der Mediation im Buddhismus ist das Eins-Sein mit Allem, die Ablösung vom eigenen Ich, und somit auch von den leidverursachenden Eigenschaften der Menschen wie Gier, Hass und Verblendung. Um dieses Ziel zu erreichen, läuft die Meditation in verschiedenen Etappen ab.

Am Anfang steht die Achtsamkeit

Zu Beginn der Meditation steht die Beruhigung des Geistes und die Konzentration auf den Moment. Diese Achtsamkeit sollte nicht nur während der Meditation praktiziert werden sondern auch im Alltag ihren Stellenwert haben. Aus dem Ansatz, ganz im Hier und Jetzt zu sein, sich voll auf eine Tätigkeit zu konzentrieren und dabei den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, haben sich in den verschiedenen buddhistischen Schulen unterschiedliche Meditationsformen entwickelt.
Die Konzentration kann auf einen Gegenstand, den eigenen Atem oder eine Wortfolge, ein sogenanntes Mantra, gerichtet werden. Diese Übung nennt man Samatha.
Im Yoga werden im meditativen Zustand Bewegungen ausgeführt. Auch verschiedene Kampfkünste haben ihr Hauptziel in der Sammlung des Geistes.

Bewusstsein führt zu Klarheit

Der Sinn des Prozesses der Achtsamkeit liegt darin, in einen nicht-wertenden Bewusstseinszustand zu kommen, in dem Gedanken, Empfindungen und Gefühlen keine Bedeutung mehr zugemessen wird. Ist dieser Zustand der Ruhe und Gedankenfreiheit erreicht, tritt eine Phase der bewussten Wahrnehmung ein. Jetzt sind befreiende, höhere Einsichten möglich, die sonst durch die Verblendung im Verborgenen bleiben. Dieser Zustand des Durchblicks wird Vipassana genannt. Das Wort kommt aus dem Sanskrit und steht für Einsicht.

Alles ist Eins

Dem Buddhismus liegen vier Haupterkenntnisse zugrunde: Das Leben ist von Leid geprägt, das durch menschliche Begierden, Hass und Verblendung verursacht wird. Diese Eigenschaften können aber überwunden werden, wenn bestimmte Verhaltensweisen befolgt werden, zu denen auch die Übung der Achtsamkeit und die regelmäßige Meditation gehört.
Das Ziel der regelmäßigen Meditationspraxis ist es, sich von den Gefühlen und Empfindungen zu befreien, die Leid verursachen. Die Erkenntnis, dass alles ein großes Ganzes ist, lässt die eigene Person in den Hintergrund treten und befreit vom eigenen Ich.
Dieses Loslassen führt dazu, dass man sich vom Leid befreit und so letztendlich den ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt unterbrechen kann. Der Eintritt ins Nirwana, die sogenannte Erleuchtung, ist für den Buddhisten das Ende seines Weges.

Meditation und Gesundheit

Die Meditation hat ihren Ursprung unter anderem im Buddhismus, ist aber auch außerhalb buddhistischer Kreis sehr verbreitet. Medizinische Forschungen zeigen, dass ein meditativer Zustand Gehirnströme verändert und positive Auswirkungen nicht nur auf die Seele sondern auch auf den Körper haben kann. Deshalb werden Entspannungstechniken wie die Meditation auch bei Erkrankungen immer empfohlen.